Thomas Zindel ist Steuerexperte, Ex-Schwinger und ehrenamtlich technischer Leiter der Jungschwinger im Schwingclub Solothurn.
Liebe Thomas, magst du dich in einigen Worten vorstellen und deinen Bezug zum Schwingen früher und heute schildern und den Bogen machen zum ESAF in Mollis?
Ich war während 25 Jahren selber aktiver Schwinger und konnte in meiner Schwingerkarriere drei eidgenössische Kränze gewinnen. Seit meinem Rücktritt im Jahr 2012 war es für mich klar, dass ich dem Schwingsport etwas zurückgeben will. Ich konnte zuerst die Projektleitung des Neubaus unserer Regiobank-Schwinghalle in Solothurn übernehmen und seit 9 Jahren bin ich technischer Leiter der Jungschwinger beim Schwingklub Solothurn und Umgebung. Am Eidg. Schwingfest in Mollis war ich primär als Zuschauer vor Ort und habe daneben die 4 Teilnehmer unseres Schwingklubs nach deren Wünschen unterstützt und das Camping zusammen mit einer Vorstandskollegin organisiert für 120 Vereinsmitglieder.
Auf einer Skala von 1-10, wie innovativ ist der Schwingsport?
Ich bin der Meinung wir sind bei einem 8. Es wurden verschiedene Anpassungen (u.a. Schwinghosen Kontrolle, digitale Notenblätter, Online Verbindung zu den Medien SRF, Schlussgang, etc.) gemacht und gewisse Anpassungen (z.B. VAR) müssen auch nicht sein.
Matthias Glarner spricht im Podcast von Dingen, die nicht verhandelbar sind. Was ist aus deiner Sicht nicht verhandelbar?
Nicht verhandelbar ist, und ich schliesse mich Matthias Glarner an – die Werbung in der Arena und auf dem Wettkampftenu der Schwinger. Zudem hoffe ich, dass der verhältnismässig unkomplizierte Arenaeintritt bleibt und die Zuschauer mitbringen können was sie wollen (einfach keine unpassenden Gegenstände).
350`000 BesucherInnen, ein Max in Übergrösse oder ein Auto im Gabentempel, ganz ehrlich ist das nicht schon Gigantismus?
Nein es ist Entwicklung. Auch in früheren Jahren hatten die Gabentempel einen grossen Wert und die Entwicklung mit der Zeit bringt andere Ehrengaben in den Gabentempel, das finde ich richtig und wichtig. Nicht jeder hat eine Wohnung wo zahlreiche Treicheln aufgehängt werden können. Der Gigantismus wird medial aufgebaut. Wir sind froh um die Unterstützung der Medien, aber wir Schwinger sind immer noch stolz und sehr traditionalistisch verbunden mit dem Schwingsport, diese Tugenden lernen wir bereits in jungen Jahren und geben diesen den Kindern in den Trainings weiter.
Wie kann der Schwingsport dazu Sorge tragen, dass ihr geliebter Sport die Menschen dorthin nachaltig stärkt und nicht plötzlich schwächt?
Ich finde der eingeschlagene Weg ist richtig. Es braucht Entwicklung in massvollen Schritten. Diese Entscheidungen sind teilweise schwierig und es ist auch ok wenn diese Zeit in Anspruch nehmen und vorgängig breit und lange diskutiert werden.
Wer wird Schwingerkönig? Dein Tipp?
Ich habe auf Samuel Giger getippt. Er war nahe dran, aber ich mag es Armon Orlik von Herzen gönnen, er hat sich diesen Erfolg mit harter und langer Arbeit erkämpft. Toll, dass es nach 2016 doch noch geklappt hat.
Unser aktuelles Akronym für MENSCH: Motivation, Erlebnis, Neugier, Sinn, Comfortzone, H Hättest du eine kreative Lösung für den Schwingsport?
Nein sorry, dazu fehlt mir die Kreativität und das überlasse ich gerne anderen. Ich freue mich über die Arbeit mit den Kindern im Sägemehl :-).
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